VERTIKALE PLATTENKREISSÄGE

Die wichtigsten Regeln an der vertikalen Plattenkreissäge

- Die Werkstücke müssen sicher aufliegen

- Für kleinere Werkstücke eine Kleinauflage benützen

- Weiche, nicht eigenstabile Materialien dürfen nicht bearbeitet werden

- Werkstücke nie hintergreifen

- Rotierendes Sägeblatt nie übergreifen

-Wir halten Ordnung und verlassen die Maschine in einem sichereren Zustand

Die Maschine steht in der Schreinerei der Bertschinger Innenausbau AG direkt gegenüber des Plattenlagers, was optimal ist, da man die Platten einfach mit dem Plattenkranen direkt vom Gestell auf die Maschine heben kann. Die Maschine besteht grob aufgezeigt aus Sägeaggregat, Sägebalken, Auflagewand Untere Werkstückauflage (Rollen) Obere Werkstückauflage (Mittelauflage) steht man zum ersten Mal an der Striebig, so können die vielen Knöpfe ganz schön verwirren. 

Da wir auf der Striebig verschiedene Materialien mit verschiedenen Ansprüchen bearbeiten, verwenden wir auch verschiedene Sägeblätter. Im Betrieb stehen uns grundsätzlich fünf Blätter zur Verfügung. Ein Blatt für den Massivholzzuschnitt, ein Blatt für mineralische Plattenwerkstoffe wie Fermacell Duripanel oder H2O Platten, ein Blatt für den allgemeinen Zuschnitt (dieses Blatt ist das „Hauptblatt") ein Blatt für den sauberen Zuschnitt, und ein diamantbestücktes Blatt. Dieses Blatt ist sehr teuer, hat jedoch eine 50-mal höhere Standzeit (Standzeit ist die Zeit, in welcher das Blatt einen einwandfreien Schnitt garantiert bis zum nächsten Schleifen). Diese hohe Standzeit hat das Blatt seiner Diamant Bestückung zu verdanken. Diamant ist ein sehr harter, dafür aber auch ein spröder Rohstoff. Das heisst, dass das Blatt sehr anfällig auf Schäden nach Schlägen ist. Das Diamantblatt wird daher nur für Plattenwerkstoffe und nicht für Massivholz gebraucht! (Ausfalläste)

Die Blätter unterscheiden sich an der Werkzeugschneide. Die Beschaffenheit der Schneidekante ist unterschiedlich:

- Flachzahn FZ: für Längsschnitte

- Wechselzahn WZ: für Längs- und Querschnitte

- Hohlzahn HZ: für beschichtete oder belegte Platten

- Trapezzahn TZ: für Kunststoffe

Funktion und Anwendung

 

Für Längsschnitte in Massivholz:

- positiver Spanwinkel

- Spandickenbegrenzer (Abweiser)

- wenige Zähne

 

Für Längs- und Querschnitte:

- positiver Spanwinkel

- viele Zähne

 

Für Kunststoff und Aluminium:

- negativer Spanwinkel

- viele Zähne

 

 

Verschiedene Schneidekanten am gleichen Blatt werden als Gruppenzahnung bezeichnet und verbinden die Vorteile ihrer einzelnen. Beispiele dafür sind Trapez-Flachzahn oder Dach Duplovit (Hohlzahn)

 

Die Sägeblätter für die vertikale Plattenkreissäge in unserem Betrieb  haben alle den gleichen Durchmesser und die gleiche Dicke. Der Spaltkeil muss so also nicht verstellt oder ausgewechselt werden. Wie das Blatt gewechselt wird zeigt folgende Abbildung.

Da die Maschine vielfach besetzt ist sollte die Zeit, in welcher man die Maschine in Besitz nimmt, minimieren. ACHTUNG minimieren heisst auf keinen Fall, dass du gestresst sein musst oder dich gar zum Haudern bringt. Minimieren heisst, dass du dir überlegst, was du an der Maschine machst und wie du die Platte einteilen willst, sprich welche Teile du wo und wie aus der Platte schneidest. So wird auch der Verschnitt der Platte auf ein Minimum verringert. Du kannst dir dafür auch Notizen machen. Dieser Vorgang heisst Plattenoptimierung und dazu ein kleiner Tipp: Der Schnitt des Sägeblattes, meistens 3.2 mm musst du mit einberechnen. Ist die Platte auf der Maschine, wird sie zuerst um etwa 10 mm angeschnitten, da der Rand der Platte vielfach beschädigt ist. Das Plattenmass einer ganzen gelieferten Platte ist 5600 mm x 2070 mm oder 2800 mm x 2070 mm. Je nachdem wie ich die Platte nun eingeteilt habe, schneide ich mein Material zu. Falls die Platte nicht komplett aufgebraucht wird, versuche ich, dass die Platte in „Originallänge“ bleibt.

Merke:

- ein sicheres Aufliegen der Werkstücke muss gewährleistet sein

- die Sicherheitsvorschriften werden immer eingehalten

- NIE hinter das Sägeblatt greifen

- vertikales Schneiden: das fertige Werkstück muss links vom Sägebalken liegen, wo auch der Bediener steht

- horizontales Schneiden: Das obere Werkstück kann das Sägeblatt einklemmen

- dafür sorgen, dass das Werkstück immer gut aufliegt und nicht kippen kann

-NIE das Werkstück im Bereich des Sägeblatts festhalten